Pressemitteilung
Wird FFH-Richtlinie wegen Pumpspeicherwerk geändert?
ÖDP-Landesgeschäftsführer Mangold wirft Kraftwerke-Managern "Verbreitung von Märchen" vor
Das Pumpspeicherwerk Riedl wird nach Überzeugung von ÖDP-Landesgeschäftsführer Urban Mangold "eine riesige Atomstrom-Batterie". Den Kraftwerksmanagern Herfried Harreiter und Johann Strobel wirft der ÖDP-Politiker die "Verbreitung von Märchen" vor, wenn sie behaupten, das PSW sei "auf die Speicherung von erneuerbarem Strom ausgelegt" und für Atomstrom weniger geeignet (PNP v. 30.12.10, Wirtschaftsteil). Dabei wisse doch jeder, so Mangold, "dass das PSW Riedl ursprünglich im Zusammenhang mit dem einstmals geplanten Atomkraftwerk bei Vilshofen vorgesehen war".
Mangold glaubt: "Wenn die Betriebsgenehmigung davon abhängig gemacht werden würde, dass das Wasser nur zu der Zeit hochgepumpt werden darf, in der überschüssiger Solarstrom anfällt, also rund um die Mittagszeit, wäre das Pumpspeicherwerk kein Thema für die Investoren". "Und dass das Vorhaben in Riedl mit der Laufzeitverlängerung der deutschen Atomkraftwerke und mit einem möglichen Ausbau von Temelin zusammenfällt, ist bestimmt kein Zufall. Doch dass dafür Grundbesitzer enteignet und das Fluss-Ökosystem Donau als FFH-Gebiet gefährdet wird, ist unerträglich", kritisiert der ÖDP-Politiker.
Nach Ansicht von Urban Mangold steht auch ein Vorstoß des deutschen EU-Energiekommissars Öttinger "in einer merkwürdigen zeitlichen Nähe mit dem Vorhaben in Riedl". Öttinger will die Staats- und Regierungschefs im Februar davon überzeugen, dass die FFH-Richtlinie, die die Natur vor schweren Eingriffen schützt, so geändert wird, dass Pumpspeicherwerke leichter gebaut werden können (siehe Anhang). Mangold will deshalb bei den EU-Parlamentariern der Region um Unterstützung gegen diese Verschlechterung für den Naturschutz bitten.
Anders als bei der herkömmlichen Pumpspeichertechnik mit einem Ober- und einem Unterbecken werden beim PSW Riedl gigantische Wassermengen direkt aus dem Fluß entnommen werden. Dies sei "ein unverhältnismäßiger und schwerwiegender Eingriff in das Flußökosystem". Außerdem seien für die bei der regenerativen Energie häufigeren Ladungs- und Entladungsvorgänge dezentrale verbrauchernahe Batterien in der Nähe von Solarstromanlagen ohnehin sinnvoller. Mangold: "Notwendig ist ein Gesetz, das die Verwendung dezentraler Energiespeicher finanziell interessant macht. Dann wird es auch in der Batterietechnik so rasante Verbesserungen wie beim Solar- und Windstrom geben. Es wäre kein Schaden, wenn die Stromkonzerne daran nichts verdienen".