Pressemitteilung
Warum geht es den Stadtwerken so schlecht?
Urban Mangold erinnert im PNP-Interview an eine der Hauptursachen
Die Stadtwerke Passau stehen nicht gut da. An der Spitze gibt es Personaländerungen. ÖDP-Fraktionsvorsitzender Urban Mangold beantwortet die Fragen der PNP an die Fraktionsvorsitzenden.
PNP: Wo sehen Sie die Ursache für die schwierige Lage?
Mangold: „Eine der Hauptursachen für die Schieflage der Stadtwerke war die von SPD, CSU und FW Mitte der 90er Jahre vorangetriebene Entscheidung, die bewährten Stadtteilbäder Bschütt und Neustift aufzugeben und ein Erlebnisbad zu bauen. ‚Wir sparen dabei auch noch Geld und können auf höhere Eintrittspreise verzichten‘ hieß es damals wortwörtlich. Diese maßlos falschen Versprechungen wurden den Bürgerinnen und Bürger seinerzeit vorgegaukelt. Das Gegenteil ist schließlich eingetreten. Die Preise und das Defizit sind so hoch wie nie. Damals sprach die Mehrheit von 18 Millionen Mark (!) Investitionskosten. Für das peb samt Sauna und Balineum wurden dann aber „40 bis 45 Millionen Euro“ verbaut. So ist ein Großteil der Schulden entstanden. Der Vorschlag der ÖDP-Stadträte, die bestehenden und verkehrsvermeidenden Bäder in den Stadtteilen zu erhalten, wurde damals vom Tisch gewischt“.
Worauf muss nun bei der Neuaufstellung besonders geachtet werden/ was erwarten Sie von der neuen Führung?
„Der ÖDP-Fraktion ist wichtig, dass der Spagat „Erhöhen wir die Buspreise oder die Badpreise“ aufgelöst wird. War das letzte Mal das Bad dran, ist es bei der nächsten Preiserhöhung der Bus – mit dieser Methode entstehen sachfremde Entscheidungen. Das Bad ist jetzt in seiner überzogenen Größe nun mal da. Es soll jedoch von den Stadtwerken herausgelöst und als Eigenbetrieb geführt werden. Es ist dann die Aufgabe des Oberbürgermeisters, in einer Bürgerversammlung offen zu diskutieren, was den Passauern das Bad wert ist und aus welchen Finanzierungsquellen die Mittel zum Defizitausgleich kommen sollen. Die Stadtwerke haben genug mit dem unvermeidbaren Busdefizit zu tun. Außerdem sind wir in der ÖDP-Fraktion der Ansicht, dass der komplexe Betrieb Stadtwerke einen sanierungskundigen Expertenblick von außen braucht“.