Pressemitteilung
Achtung! Günther Beckstein greift in die Atom-Debatte ein!
„Was der ehemalige Ministerpräsident sagt, stimmt aber nicht!“
Passau/Ruderting. ÖDP-Bezirksrat Urban Mangold kritisiert die Forderung von Dr. Günther Beckstein, die Laufzeit deutscher Atomkraftwerke zu verlängern. Der ehemalige Ministerpräsident erklärte in seiner Festrede zum 65. Jubiläum der CSU Ruderting (Kreis Passau): „Anstatt die AKW noch etwas länger laufen zu lassen, kaufen wir Strom aus Ländern, deren Anlagen unseren Anforderungen nicht entsprechen“. Genau das sei aber „eindeutig falsch“, sagt Mangold. „Kein Land in Europa hatte 2022 einen so großen Strom – Exportüberschuss wie Deutschland. Deutschland ist somit Stromexport-Europameister und dass, obwohl bereits Ende 2021 drei AKW stillgelegt wurden und in Bayern nur Isar 2 bei Landshut läuft. Das CSU-Narrativ täuscht die Wählerinnen und Wähler. Solchen öffentlich gemachten Aussagen aus einer CSU-Versammlung muss man einfach auch öffentlich widersprechen“, sagt Mangold.
Der ÖDP-Politiker will Günther Beckstein schreiben und ihn bitten, seine Aussage zu korrigieren: „Ich werde dem ehemaligen Herrn Ministerpräsidenten die mir vorliegenden Zahlen, die von Energieexperten zusammengetragen wurden, schicken und ihn bitten, seine Aussagen richtig zu stellen“, kündigt Mangold an. Vielleicht kennt er ja wirklich die aktuelle Datenlage nicht. Das Schlimme an diesem CSU-Festabend ist aber, dass die derzeitigen lokalen CSU-Verantwortlichen bei solchen Aussagen begeistert applaudieren, obwohl sie es besser wissen müssten. Das kann einen fassungslos machen“, sagt Mangold.
„Der Stromexportüberschuss 2022 ging der ÖDP zufolge an die Länder Frankreich, Österreich, Schweiz, Tschechien und Luxemburg. Deutschland importierte dagegen Strom aus den nordischen Ländern Dänemark, Schweden und Norwegen, hier vor allem Ökostrom. Der Exportüberschuss belief sich auch über 27 TWh Strom (=5,5 % der Stromerzeugung) und half unseren Stromversorgern zu einem Gewinn von 3,2 Milliarden Euro. Frankreich saugte 2022 den europäischen Strommarkt quasi leer und dies führte zu den hohen Strompreisen. Diese Daten habe ich schwarz auf weiß und werde sie allen Interessierten zeigen“, so Mangold.
Am meisten ärgert den ÖDP-Bezirksrat, „dass solche Aussagen zur Energieversorgung ausgerechnet von der Partei verbreitet werden, die unser Land in die Energie-Abhängigkeit von Despoten und Kriegsverbrechern getrieben hat. CDU und CSU haben in den Koalitionen mit der SPD bzw. FDP den Ausbau der erneuerbaren Energien mit einer überbordenden Bürokratie systematisch behindert, um an den alten fossilen Energien festzuhalten“, kritisiert Mangold: „Die CSU hat zugeschaut hat, wie Bayern und Deutschland systematisch in die Abhängigkeit von Putin manövriert wurden. Mit absurden Abstandsregeln hat sie zusammen mit den Freien Wählern im Freistaat die Windkraft zulasten der Wirtschaft ausgebremst. Die sollten jetzt eigentlich mal kleinlaut zugeben: Tut uns leid, wir haben es vergeigt!“